Der TV Schiffdorf ist mit einem hart erkämpften 23:22-Sieg gegen den TV Cloppenburg in der Handball-Regionalliga angekommen. Nach dem ersten Saisonsieg brachen am Sonnabend in der Halle am Feldkamp alle Dämme.

von Volker Schmidt 15. September 2024

Emotional feierte das Team von Michael Bollhöfer mit den Zuschauern den ersten Sieg in der 4. Liga. Im Rampenlicht stand Torhüter Lukas Ketteler, der großartig hielt und zum Matchwinner avancierte. Wie umkämpft die Partie war, zeigt die 11:9-Pausenführung des Klassenneulings. „Das ist ein Halbzeitergebnis aus den 1970er-Jahren“, sagte Schiffdorfs Physiotherapeut Alexander Müller-Porwoll, der nach der Schlusssirene in der Jubeltraube Ketteler ein Küsschen aufdrückte.

Die Schiffdorfer nutzen das Momentum nicht

Beide Teams zeigten kämpferisch alles, agierten aber im Angriff zu ungeduldig. Die Schiffdorfer hatten nach dem Seitenwechsel den besseren Start. Joel Hoppe und Lucien Olsowski trafen zum 13:9; Jannik Göbel in Unterzahl zum 14:11. Doch das Bollhöfer-Team konnte das Momentum nicht nutzen, agierte weiter zu hektisch und vergab gute Möglichkeiten durch Kapitän Philipp Habermann und Olsowski im Nachwurf, die beide an der Latte scheiterten (37.).

Die Schiffdorfer nutzen das Momentum nicht

Die Gäste glichen zum 17:17 aus. Leif Brandt sah 173 Sekunden später nach einem Foulspiel am Kreis gegen Maciej Marszalek die Rote Karte, Skwierawski setzte den anschließenden Siebenmeter an die Latte. Im Gegenzug sorgte der überragende Niklas Aukschlat mit drei Treffern in Folge für das 20:17. Ketteler parierte gegen den Marszalek; Habermann erhöhte fünf Minuten vor Schluss zum 21:17, doch die Gäste setzten per offener Manndeckung alles auf eine Karte. Als erneut Aukschlat zum 23:20 traf, sah das Bollhöfer-Team wie der Sieger aus. Aber die Gäste konnten eine Zweiminutenstrafe gegen Habermann zum 22:23 nutzen und eroberten sich vier Sekunden vor Schluss den Ball, der mit dem Freiwurf von Joost Sanders glücklich für den Aufsteiger endete. Danach kannte der Jubel keine Grenzen mehr.

„Heute hat die Einstellung meiner Mannschaft mit dem größeren Willen die gute Aufstellung der Gäste geschlagen“, sagte ein erleichterter Bollhöfer. Torhüter Ketteler sprach von einem verdienten Sieg: „Das war ein Kampf um Biegen und Brechen. Die Mannschaft hat sich in der Schlussphase wieder gefangen. Wir freuen uns über jeden Sieg im Kampf um den Klassenerhalt.“

TV Schiffdorf:
Ketteler, Pilati – Aukschlat (9/5), Langwucht (4), Hoppe (2), Leif Brandt (2), Jannik Göbel (2), Habermann (1), Ole Andersen (1), Olsowski (1), Klink (1), Koltrowitz, Porwoll, Werkmeister.
Rote Karte:
Leif Brandt (TV Schiffdorf, 49.).